Tierbestand Lokalformen |
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In diesem Abschnitt werde ich ein wenig über die Lokalformen berichten. Meine Meinung zu Design-Chondros äussern sowie eine kleine Präsentation meines jetzigen Tierbestandes vorstellen. Mein aktueller Tierbestand (11.01.2007)
Die Anzahl meiner Tiere ändert sich andauernd.
Lokalformen Vor ein paar Jahren war eine Chondro einfach eine Chondro. Heute ist das nicht mehr der Fall. Eine Chondropython ist nur eine Chondropython sondern eine Morelia viridis und dazu kommen verschiedene Herkunftsorte, nach denen die Tiere benannt werden. Diese Bezeichnungen sorgen für Meinungsverschiedenheiten, wenn es darum geht ein Tier einer bestimmten Farbform oder einem bestimmten Typus zuzuordnen. Es kommt auch des Öfteren zu Diskussionen, bei denen behauptet wird, dass es gar nicht möglich wäre Tiere einem bestimmten Herkunftsort zuzuordnen (z.B. weil dieser Herkunftsort mit den darin vorhandenen Biotop es gar nicht erlauben würden). Die bekanntesten und etwas älteren Formen sind Aru, Sorong und Biak. Ich glaube nicht, dass es dem Zufall überlassen worden ist, dass man damals genau diese 3 Formen ausgewählt hat. Die Merkmale der jeweiligen Typen sind deutlich von einander zu differenzieren und das werde ich auch unten anhand einer Phototabelle näher erläutern. Des Weiteren werde ich ein paar Kommentare zu meiner Meinung nach gleich aussehenden Chondros machen. Beginngen wir mit dem Sorong-Typus Sorong Morelias sind die kleinsten Vertreter dieser Art und erreichen eine Gesamtlänge von 150 cm. Der Kopf ist relativ klein im Vergleich zu anderen Formen. Die Schlange weist meistens eine hellgrüne Färbung auf und kann einen weissen oder gelbgefärbten Unterbauch haben. Es gibt aber auch Exemplare die ein dunkleres Grün tragen. Die Flanken haben entweder die gleiche Farbe wie der restliche Körper oder weisen leichte blaue Pigmente vor allem in der Nähe des Bauches auf . Der Schwanz ist dunkelblau pigmentiert und sehr lang. Allerdings hab ich auch Tiere gesehen, die einen helleren Schwanz hatten. Das typischste Merkmal sind jedoch die hellblauen oder türkisfarbenen dreieckförmige Zeichnungen am Rücken, die im idealen Fall miteinander verbunden sind. Einzelne blaue Schuppen, die aber auch in Gruppen auftauchen können befinden sich an den Flanken sowie ein paar weisse Schuppen in der Nähe des Rückens. Die schönste Zeichnung besitzt dieser Farbtypus am Kopf siehe Photo.
Andere Formen die Sorong-Tieren ähnlich sehen. Tiere aus Manokwari, Jayapura……
Es mag sein, dass Tiere andere Beschuppungen aufweisen, andere Zeichnungen sowie andere Färbungen, dennoch ist es selbst für erfahrene Augen oft schwierig diese Tiere einer oben genannten Farbkategorie zuzuordnen. Ich muss gestehen, dass ich mehrere Tiere photografiert habe, von denen ich sicherlich die meisten als Sorong bezeichnet hätte. Manokwari tragen kleinere Dreiecke, Jayapura weisen hellblaue oder graue Rückenstreifen auf. Die Färbung ist im Gegensatz zu Sorong-Tieren olivgrün und haben einen mit grauen oder gelben Pigmenten gefärbten Schwanz. Das sind Merkmale, die man nicht so leicht erkennen kann und bei Jungtieren erst recht nicht. Sicherlich gibt es viele Halter, die behaupten, eine der oben genannten Formen zu halten, doch wenn man deren Tiere auf Photos betrachtet, wird man denken es seien Sorong-Tiere. Umgekehrt kann man jedoch auch Halter sehen, die behaupten ein Sorong-Tier zu halten, die aber vielmehr Merkmale mit einer der oben genannten Formen mitbringen. Eins ist sicherlich Unterschiedlich und deutlich zu erkennen und zwar der höhere Preis. Aus diesen Gründen glauben auch viele, dass mit der Zeit immer mehr neue Fundorte auftauchen, die mit Chondropythons verbunden werden. Ich wiederum glaube, dass es mehrere Lokalitis von Chondropythons gibt. Allerdings ist man nicht sicher, ob man eine 100%ige reine Farbform oder Lokalityi gekauft hat. Dazu müsste man entweder einen Wildfang erwerben und so was sollte natürlich nicht der Fall sein oder man müsste eine Schlange aus einer indonesischen Zuchtfarm, die bestimmte Lokalitys züchtet erwerben. Die meisten von uns haben natürlich nicht die Chance, Schlangen direkt von einer indonesischen Farm zu bekommen sondern von einem 2. oder 3.-Händler. Die eben genannten Händler aber auch ein privater Züchter könnten ihre Tiere unter Angabe falsche Lokalitys zu höheren Preisen verkaufen . Ich erwähne ein Beispiel. Ich habe im Jahr 2005 die Reptilienmesse in Hamm besucht. Dort habe ich ein grünes Baumpythonmännchen gesehen, das auffallend schön war allerdings ein paar kleine Macken hatte. Einer der Fehler war ein Defekt in der Pupille. Dieses Männchen wies eine fast durchgezogene weisse Linie auf, die entlang des Rückens lief. Es war als Aru gekennzeichnet und sollte 600Euro kosten. 2006 sah ich das gleiche Männchen, mit dem selben Defekt in der Pupille, der sicherlich ein Paar Häutungen hinter sich hatte und die weisse Linie deutlicher wurde. Bei diesem Mal war das Männchen allerdings als Merauke bezeichnet und sollte stolze 1200 Euro einbringen. Ich hätte gerne Photos gezeigt, von 2005 und 2006 , aber das kann ich aus rechtlichen Gründen nicht machen. Mit wenigen Worten will ich deutlich machen, dass man sich nie sicher sein kann um was für einen Lokolity es sich beim Kauf einer Chondropython wirklich handelt. Die Aru-Form: Aru-Tiere sind mit Abstand die ruhigsten Vertreter. Dieses ruhige Temperament kann jedoch auch bei der Aufzucht von Jungtieren zu Problemen führen , da diese sich nicht ärgern lassen, um nach dem Futter zu schnappen.
Biak: Der Biak-Typus gehört zu dem grössten Vertreter dieser Art, überschreitet des Öfteren die 180cm und ist bekannt für sein Temperament und einen hohen Aggressivitätsgrad. Biaktiere sind aus diesem Grunde nicht für Chondroanfänger geeignet. Der Kopf ist grösser, die Nasenlöcher sehen aufgebläht aus, der Rücken ist spitzer und der Schwanz ist länger als bei Aru-Tieren. Die Farbpalette kann sehr gross sein. So gibt es z.B. einfach grün gefärbte Tiere, andere mit sehr hohem Gelbanteil, was für diese Art auch relativ normal ist, weissblaue Tiere, nur gelbe oder senffarbene Tiere. Jedoch bleiben die meisten Tiere grün mit ein paar gelben Schuppen im Kopfbereich und ein paar am restlichen Körper. Tiere mit hohem Gelbanteil werden des Öfteren als Lemontree bezeichnet. Diese Bezeichnung ist jedoch falsch und den Grund dafür könnt ihr im Buch von Greg Maxwell nachlesen. Richtigerweise sollte man so ein Tier wohl als High-Yellow bezeichnen. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn Biak-Tiere könnten, wie bereits oben erwähnt, von Natur aus mit vielen gelben Schuppen beschmückt sein. Bei dem Erwerb einer Biak-Form sollte man auch beachten, dass die Tiere ihre Umfärbung cirka mit 3 Jahren abgeschlossen haben könnten. Auch solche Tiere dürften dann nicht als High-Yellow bezeichnet werden, denn schliesslich handelt es sich noch um das Jungkleid. Tiere, die ähnlich wie die Biak-Form sind, sind z.B. Wamena, Yapen. Dennoch kann man die beiden leichter auseinanderhalten, als alle anderen oben genannten Formen. Yapen-Tiere weisen nicht so viele gelbe Schuppen auf, aber dafür weisse. Wamena Tiere bringen entlang des Rückens schöne Zick-Zack Musterungen vor, mit Schuppen, die dunkler pigmentiert sind und grösser erscheinen als die restliche Beschuppung. IN diesen Zick-Zack Formen sind auch einzelne weisse Schuppen nicht selten. Lereh Tiere sehen Wamena Tieren sehr ähnlich weisen jedoch mehr weissen Flecken auf. Vorsicht ist auch geboten bei Tieren aus folgenden Fundorten: Arfak, Cyclops, Nabire.Diese Tiere sehen Wamena Tieren auch sehr ähnlich und sind sehr schwer zu differenzieren.
Kofiau oder Canary Sehr schöne Tiere, nicht mehr so teuer, aber leider ist es ein Mythos, dass die Tiere gelb bleiben und nur aus diesem Grunde sind sie immer noch relativ teuer. Es gibt keine Garantie, dass die Tiere bis an's Ende ihres Lebens gelb bleiben. Mit zunehmendem Alter verändern sie ofters ihre Farbe zu normalem grün. Es gibt immer noch genügend Exemplare, die gelb bleiben, aber so was weiss man leider nicht in voraus. Auf dem Markt gibt es nur Jungtiere. Es wird vermutet, dass die Umfärbung bis zum 5. Lebensjahr noch nicht abgeschlossen ist und das diese nicht nur später beginnt, sondern bei dieser Art auch langsamer verläuft. Im Internet habe ich eine Seite eines Züchters gefunden, der sich ausschliesslich mit dieser Art beschäftigt. Dort gibt es Berichte über Umfärbungen, die in kürzester Zeit geschehen und die Tiere ändern ihre Farbe von gelb zu grassgrün und umgekehrt .
Designer Chondros Diese neue Mode sorgt auch für reichlich Diskussionsstoff und Aufregung. So sind z.B. viele der Meinung man soll versuchen Tiere zu züchten, die ihren ursprünglichen Lokalitis treu bleiben. Höchstwahrscheinlich sind dieses auch die selben Züchter die behaupten, rote Aru-Babies bekommen zu haben. Ich erwähne es, weil es auf indonesischen Farmen und bei USA-Züchtern noch nie vorgekommen ist. In Europa anscheinend schon. Ich glaube eher weniger, dass es am Klima liegt sondern vielmehr an den unkontrollierten Kreuzungen, die vor Jahren in Europa begonnen haben- Wenn man also akzeptiert und realisiert, dass man eh keine reinrassige Chondropython hält sondern eventuell Tiere, die einer solchen ähneln, wäre es kein Problem zu akzeptieren, Kreuzungen vorzunehmen mit diversen Farben und Zeichnungen. Aber auch so etwas hat Grenzen. Solange niemand versucht “Gott“ zu spielen und statt neuer Farbmutationen neue Schlangenarten sogenannte Hybriden züchtet, bleibt es im Rahmen. Nach den grössten Vertretern der Designer Pythons nämlich der Königspython war es klar, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis auch der Chondropython folgen würde.
PS. Ich möchte diesen Abschnitt mit noch mehr Informationen, Meinungen und Bildmaterial aufstocken und wäre euch dankbar, wenn ihr mir eine Email mit euren Berichten , Meinungen, Beschreibungen sowie Photos schicken würdet. |